Vereinsgeschichte

Kurzfassung der Vereinsgeschichte

Seit 1929 wird als Gründungsjahr des Vereins das Jahr 1679 angegeben.
Der damals im 17. Jahrhundert ins Leben gerufene "Allgemeine Schützenverein" bestand bis 1853. Aus dieser Zeit gibt es kaum zeitgeschichtliche Hinweise.
Die ersten Nachweise sind drei undatierte Schilder aus dem späten 18. Jahrhundert an der alten Königskette. Das erste datierte Schild ist von 1795.

Königsplakette von
Anton Becker (um 1800)

1829 wurde eine früher schon gebrauchte Fahne ausgebessert und vom Verein übernommen.
1861 wurde die neue "Bürger-Schützen-Gesellschaft" gegründet. Die damaligen politischen und sozialen Verhältnisse verhinderten jedoch ein Aufleben des Vereins. Auch der Versuch, durch Gründung eines "Junggesellenvereins" im Jahre 1867 dem Verein neue Impulse zu geben, schlug fehl. Die Mitgliederzahl lag deutlich unter 50. Gesellige Veranstaltungen, geschweige denn Schützenfeste fanden kaum statt. Die Ursachen für den Niedergang des Vereinswesens, insbesondere der Schützenvereine, lagen in diesem 19. Jahrhundert in den damaligen Kriegen, den Verboten der jeweils Herrschenden und in der Kulturkampfzeit vor der Reichsgründung.

1871 gab der Verein sich eine neue Satzung, die im wesentlichen auf weltlich-bürgerlichen Tugenden beruhte. Die anschliessende Kaiserzeit brachte bis 1914 einen deutlichen Aufschwung, der sicherlich auch auf gesamtgesellschaftlich gestiegene patriotische Gefühle und Einstellungen zurückzuführen war.

Der 1. Weltkrieg allerdings unterbrach diesen Aufschwung drastisch. Erst 1919 wurde wieder ein Schützenfest veranstaltet. 1929 wurde eine neue Fahne beschafft, die erstmals das bis heute gültige Motto " Liebe und Eintracht sind die Zierde unserer Gesellschaft" trägt, zugleich feierte der Bürgerschützenverein sein 250jähriges Bestehen.


König Hubert Bultmann mit Hofstaat, Vorstand und Offizierkorps (1930)

Die Belebung des Vereinswesens Anfang der 30er Jahre ging in erster Linie auf das Bemühen zum Schutz und zur Pflege deutscher Kultur und Tugenden und zur Stärkung der deutschen Heimat zurück. Auch der Bürgerschützenverein setzte Eintracht, Bürgersinn und Vaterlandsliebe an die Spitze seiner Ziele, wurde aber nach 1933 durch die Nationalsozialisten schnell und konsequent in deren ideologisches System vereinnahmt.
1939 wurde das vorerst letzte Schützenfest gefeiert.
1944 wurde der Schützenverein durch die Nationalsozialisten und 1945 durch die britische Besatzungsmacht verboten.
Das erste Schützenfest nach dem 2.Weltkrieg fand 1949 im Jahr der Neugründung statt.

 

Armbrustschießen 1949

Es durfte allerdings nur mit Pfeil und Bogen geschossen werden.
Die folgenden Jahre waren auch für das Vereinsleben durch Aufbau, Neugestaltung und Eingliederung geprägt. Es fanden jährliche Schützenfeste mit Vogelschiessen, Umzug und Totenehrung statt.
Immer wieder gab es Anstösse und Versuche, das Vereinsleben zu fördern und die Attraktivität zu steigern.

 

1957 wurde das Schützenfest einmalig am 17. Juni (Tag der Deutschen Einheit) gefeiert.
Anfang der 60er Jahre wurde vorgeschlagen, das Fest mit anderen Vereinen zusammen zu feiern. Der Versuch scheiterte allerdings.

Die Veranstaltungsorte - sowohl für das Schiessen, als auch für das Fest - wechselten.
1967 wurde die Schiessriege gegründet.
Anfang der 70er Jahre gab es neue Uniformen für die Offiziere. Das Schützenfest wurde am Wochenende nach Pfingsten gefeiert.
Seit 1976 wird das Schützenfest in einem Zelt durchgeführt. In den folgenden Jahren wechselte der Standort des Zeltes mehrfach.
1977 gab sich der Verein eine neue, die bis heute gültige Satzung.
1979 feierte der Bürgerschützenverein sein 300jähriges Jubiläum, erstmalig von Christi Himmelfahrt bis zum folgenden Sonntag. Auch die Königsallee mit den ersten Königsbäumen und dem Eichenschild wurde in diesem Jahr durch den Verein initiiert.
Anfang der 80er Jahre wurde die Kapelle an der Steinfurterstrasse von freiwilligen Mitgliedern renoviert.
Im April 1984 liess sich der Bürgerschützenverein in das Vereinsregister eintragen.
Der Standort des Festzeltes und der Vogelstange wechselte auch in diesen Jahren immer wieder.
1984 wurde Walter Bose zum ersten Ehrenpräsidenten in der Vereinsgeschichte gewählt
Zu Beginn der 90er Jahre wurden die Beziehungen zu den anderen Schützenvereinen in der Gemeinde Ascheberg intensiviert und durch gegenseitige Teilnahme an den jeweiligen Veranstaltungen ausgebaut.
1993 wurde ein eigener, ortsfester Schiessstand auf Schlingermanns Weide errichtet.
Im Jahr darauf wurde die Vereinsfahne grundlegend renoviert und geweiht.
Erste, zaghafte Kontakte wurden Mitte des Jahrzehnts zum Schützenverein Rheinsberg in den neuen Bundesländern geknüpft.
1998 wurde ein Kinderschützenfest veranstaltet und ein Jahr später die Avantgarde gegründet. Beide gedeihen in den Folgejahren erfolgreich weiter.
1999 richtete erstmals ein auswärtiger Wirt das Schützenfest aus.
2003 ist dann wieder ein einheimischer Getränkeverlag für das Fest zuständig.

Bild der Festwiese
Die Festwiese an Christi Himmelfahrt

 

Quellen

  1. Reinhard van Nahmen in "Chronik der Vereinsgeschichte"
  2. Reinhard Schütte in "300 Jahre Bürgerschützenverein Ascheberg"
  3. Helmut Müller in "Ascheberg - Geschichte eines münsterländischen Dorfes"
  4. Anton Otte in "Dem Schützenverein zu seinem bevorstehenden Feste"
  5. Eigene Recherchen