tani ASCHEBERG Er besticht durch natürliche Schönheit. Detailgetreu, ja fast schon filigran ausgearbeitet, breitet der hölzerne Königsvogel seine Schwingen aus. Erbaut von einer Frau. Und eben diese nahm die Taufe des königlichen Federviehs am Samstagabend beim Biwak der Bürgerschützen Ascheberg auch höchstpersönlich, nach Absprache mit dem Präsidenten Frank Neuhaus, vor. „Ich taufe Dich auf den Namen Wonderwoodeneagle“, ließ sie unter großem Beifall der Schützen das „Taufwasser“ auf das hölzerne Haupt fließen.
„Wonderwoodeneagle“ wird dann traditionell an Christi Himmelfahrt beim Königsschießen der Bürgerschützen ins Visier genommen. Ob die königliche hölzerne Adlerdame dem Kugelhagel wohl lange standhält? „Entweder fällt sie nach ein paar Schuss oder der Vogel thront ewig auf der Stange“, schmunzelt Sarah Kleps und liefert auch gleich den Grund für ihre Aussage. „Immerhin ist Wonderwoodeneagle nun schon zwei Jahre fertig“, sagt sie.
Sarah Kleps hat den Vogel auf klassische Weise erschaffen und für den Bau nur Holz, Leim und Farbe verwendet. Die Farbe kommt dabei in den traditionellen Vereinsfarben grün, schwarz und weiß daher. „Eigentlich sollte ja schon 2020 Jagd auf „Wonderwoodeneagle“ gemacht werden, aber dann kam ja Corona“, erklärt Kleps. Also wurde der Königsvogel erst einmal säuberlich verpackt. Zwischendurch hat sie ihn immer mal wieder ausgepackt, nach dem Rechten gesehen und hier und da kleine kreative Verbesserungen vorgenommen. Erst dieses Jahr konnte sie ihn komplett auspacken. „Da habe ich dann auch noch mal die Farbe aufgefrischt. Das Holz allerdings ist jetzt richtig trocken, deshalb bin ich gespannt“. Der Königsvogel kam beim gut besuchten Biwak, hier waren alle Generationen auf der Wiese bei Bonkhoffs, vertreten, bestens an. Ebenso wie der Königsvogel der Avantgarde.
Im Gegensatz zu „Wonderwoodeneagle“ besticht er durch knallige Farben. Für den Bau verantwortlich war Finn Auferkamp, der das Recht zum Vogelbau ersteigert hatte. Gemeinsam mit seinen Kegelbrüdern vom „KC Undertheker“ machte er sich in der Schreinerwerkstatt von Schützenbruder Lukas Trahe ans Werk, der natürlich beim Bau unterstützte. Ebenso wie der amtierende Avantgarde-König Jonas Trahe. Die Avantgarde taufte ihren Königsvogel auf den Namen „Palma de Avantgarde“.
Nach der Vogeltaufe wurde es gemütlich. Am Lagerfeuer genossen Jung und Alt die Tatsache, „dass das Vereinsleben endlich wieder hochgefahren wird“, wie Präsident Frank Neuhaus es ausdrückte. Der Kolpingsspielmannzug Ascheberg begleitete die Veranstaltung musikalisch. Am Ende hatte dann Christian Kleps allen Grund zum Jubeln. Denn er siegte auf der mobilen Schießanlage, die die Offiziere erstmals zum Biwak aufgestellt hatten. Der Preis war ein ganzes Schwein.