1. www.wn.de
  2. >
  3. Münsterland
  4. >
  5. Ascheberg
  6. >
  7. Gemeinsamer Einsatz für die Umwelt macht Spaß

  8. >

Aktion Saubere Landschaft

Gemeinsamer Einsatz für die Umwelt macht Spaß

Ascheberg/Davensb...

Bei der Aktion Saubere Landschaft wurden Kräfte gebündelt: Der gemeinsame Einsatz von Clubs, Vereinen, Gruppen und einzelnen Bürgern hat die Umwelt entlastet und den freiwillig Aktiven sogar Spaß gemacht.

Tina Nitsche

Die Jugendfeuerwehr zeigte Flagge und  fischte unter anderem einen Leitpfosten zutage. Mit im Einsatz waren auch Helfer der Kleinen Raupe in Davensberg.
Die Jugendfeuerwehr zeigte Flagge und  fischte unter anderem einen Leitpfosten zutage. Mit im Einsatz waren auch Helfer der Kleinen Raupe in Davensberg. Foto: tani/hbm

Ausschlafen, von wegen! Am Samstagmorgen hatten Vereine, Clubs, Nachbarschaften und Bürger etwas anderes vor. Sie bewaffneten sich, warm angezogen, mit Müllsäcken, Mülltonnen sowie Greifern und sagten dem Müll den Kampf an. Beim größten Gemeinschaftsprojekt in der Gemeinde, der Aktion Saubere Landschaft.

Arbeit war angesagt. „Aber wenn man etwas gemeinsam bewältigt, dann kann die sogar Spaß machen“, gab Thomas Engelberg zu und tauchte ab ins Gebüsch an der Herberner Sportanlage Siepen. So wie ihm erging es vielen. „Es ist kein Muss, wir machen das freiwillig“, verriet die kleine Theresa Lütkenhaus, die auch in diesem Jahr mit ihrer Freundin Greta Offermann im Ascheberger Ortskern unterwegs war und dort mehr als eine Flasche aus den Grünanlagen fischte. Flaschen, Verpackungen und Papier machten den Löwenanteil des achtlos in der Natur entsorgten Mülls aus.

Doch die fleißigen Helfer förderten auch andere Kuriositäten zu Tage. Die St.-Lambertus-Schützen fanden in der Osterbauer eine Handtasche mit Inhalt. „Die Besitzerin haben wir schon benachrichtigt“, verriet Stefan Greive. „Ich habe ein Handy gefunden“, so Jan-Luca Siegert, der mit der Jugendfeuerwehr Ascheberg unterwegs war. Der Angelverein fand ganze Pakete mit dem neuesten VHS-Sommerprogramm, während die Gruppe Natur und Pflege sich über rund 500 entsorgte Zeitungen ärgerten. „Das ist schon frech, da bekommen die Leute Geld fürs Verteilen und statt ihrer Aufgabe nachzukommen, entsorgen sie die Zeitungen achtlos in der Landschaft“, brachte es Theo Merschieve auf den Punkt.

Anneliese Buntrock hingegen war in Davensberg richtiggehend perplex. Nicht nur dass alle Jahre wieder die Überreste eines Schafes, schön säuberlich verpackt im blauen Müllbeutel, in der Natur entsorgt wurden. „Nein, hier hat jemand groß renoviert und sein altes Wohnzimmer inklusive der Holzvertäfelung im Grünen abgeladen.“

In Ascheberg am Haselburger Damm gabelten Theo Merschieve und seine Leute zudem einen alten Gewehrlauf auf. In Herbern wurde sogar ein positiver Schwangerschaftstest und vom MSC ein gültiges Nummernschild gefunden.

Das allgemeine Fazit lautete in allen drei Ortsteilen: Insgesamt ist weniger Müll zusammengekommen. In Herbern kam ein Dreiviertel Container zusammen, wie Christian Krampe (CDU) bilanzierte. Ludger Wobbe (CDU) rechnete für Ascheberg acht Kubikmeter Müll aus und Anneliese Buntrock (Heimatverein Davensberg) kam auf einen knappen Container Müll. „Und das ist immer noch eindeutig zu viel, was hier einfach so entsorgt wird“, unterstrich Buntrock.

Mittags trafen sich die vielen Helfer am Bauernhof St. Georg beziehungsweise Feuerwehrgerätehaus Herbern zum Essen, die Davensberger taten das abends, denn sie sammelten nachmittags. „Und da müssen wir uns entschuldigen, wir hatten nicht genug Erbsensuppe“, so Christian Krampe. Denn die sei erstmals über die Gemeinde bestellt worden, „und da scheint irgendwie etwas schief gelaufen zu sein.“

Das gemeinsam Essen bildete einen schönen Abschluss für die vielen vielen Helfer, die alle, egal ob Jung oder Alt von der gleichen Motivation angetrieben werden: „Die Natur gibt uns soviel, da sollten wir uns auch um sie kümmern und dafür sorgen, das nicht einfach alles achtlos hier entsorgt wird.“