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Biwak mit Taufe bei den Bürgerschützen und der Avantgarde:

Skurrile Vögel handfest mit Humor erbaut

Ascheberg

Zwei außergewöhnliche Vögel wurden am Samstagabend beim Biwak der Bürgerschützen Ascheberg getauft: Der eine glänzt in Alu-Optik, der andere ist stets „frisch gestrichen“.

Tina Nitsche

Andreas Reckel taufte den von Michael Wenge erbauten Vogel „Alubird“. Stefan Högemann verkündete beim Biwak den Namen des Avantgarde-Vogels: „Finger weg, frisch gestrichen“.
Andreas Reckel taufte den von Michael Wenge erbauten Vogel „Alubird“. Stefan Högemann verkündete beim Biwak den Namen des Avantgarde-Vogels: „Finger weg, frisch gestrichen“. Foto: i

Silbern glänzt dieses Federvieh – die Alu-Optik lässt sich nicht verleugnen. Ein stahlharter Bursche? Könnte man meinen, denn schließlich ist er von einem Meister seines Fachs erbaut worden. „Keine Bange“, sagt Michael Wenge, der Erbauer des Königsvogels der Bürgerschützen Ascheberg, lächelnd. „Er sieht nur stahlhart aus.“

Der Erbauer arbeitet beim Familienunternehmen Klaas, was er nicht verleugnen kann. Denn der Königsvogel trägt eindeutig diese Handschrift. Silbern und in Alu-Optik, wenngleich diese durch eine Folie erzeugt wird. Dennoch verbirgt sich dahinter ein zäher Brocken, der sicherlich nicht so einfach von der Stange flattert. Erschaffen wurde er aus Fichten- und Tannenholz. Michael Wenge setzte beim Bau auf die fachmännische Unterstützung von Papa Matthias und Tischlermeister Christian Heubrock in dessen Werkstatt. Aus einem Holzklotz, „in rund 50 Stunden Arbeit“, wie Vater und Sohn berichten. Der Name erklärt sich von selbst. „Ich taufe dich auf den Namen Alubird“, verlieh Andreas Reckel, Präsident der Ascheberger Bürgerschützen, dem Flattermann am Samstagabend auf der Wiese bei Bonkhoffs die königliche Würde.

Der Präsident zeigte sich begeistert von der handfesten Arbeit. Eine, die so ganz anders daherkam, „als das sagenumwobene Federvieh aus dem letzten Jahr.“ Denn das zeichnete sich aus durch Kussmund und Wallemähne – ein Vogel, „wie wir ihn bis dahin noch nie gehabt haben“, so Reckel. „Alubird“ hingegen wirkt majestätisch schlicht, ja fast schon ein wenig erhaben.

„Finger weg, frisch gestrichen!“: Der zweite Vogel, der am Samstagabend beim traditionellen Biwak der Bürgerschützen getauft wurde, tat sich namenstechnisch nicht ganz so leicht. Aber zum guten Schluss fiel dann die Entscheidung. Die Farbe des hölzernen Flattermanns ist natürlich längst trocken. Die Avantgarde kann getrost am 6. Mai Jagd auf ihn machen. Aber Vorsicht: Auch bei ihm handelt es sich um einen zähen Brocken. Schließlich haben hier mit Lukas Trahe, Tristan Entrup, Jan Schulze-Wenning, Willi Semke und Dennis Heinrich gleich fünf junge Männer Hand angelegt und ein solides Handwerk abgeliefert. Und das in den traditionellen Schützenfarben. Denn sie haben „Finger weg, frisch gestrichen!“ einen weiß-grünen Anstrich verpasst. Nachdem Stefan Högemann den Avantgarde-Vogel getauft hatte, feierten die Bürgerschützen ihr Biwak und stimmten sich mit seiner Majestät Hartmut Sommerfeld und musikalisch begleitet vom Kolpingspielmannzug, schon einmal auf das große Schützenfest ein.