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Bürgerschützen Ascheberg sagen Schützenfest ab

Imperator geht ins fünfte Jahr

Ascheberg

Die Ascheberger Bürgerschützen haben sich zu der Entscheidung durchgerungen, ihr Schützenfest abzusagen. Alle Szenarien, das Brauchtum dennoch zu pflegen, hielten einer Prüfung nicht stand. Imperator Rüschenschmidt geht mit seiner Regentschaft in die Verlängerung.

Theo Heitbaum

Der Kugelfang bleibt zum zweiten Mal in Folge leer. Frank Neuhaus und Andreas Reckel informierten über die Festabsage.
Der Kugelfang bleibt zum zweiten Mal in Folge leer. Frank Neuhaus und Andreas Reckel informierten über die Festabsage. Foto: Theo Heitbaum

Der Regent mit der längsten Amtszeit außerhalb der Kriegszeiten in der 342-jährigen Geschichte der Ascheberger Bürgerschützen muss noch ein Jahr dranhängen. Imperator Norbert Rüschenschmidt wird sein fünftes Jahr als Majestät des Traditionsvereins absolvieren. Die Corona-Pandemie sorgt nach dem Ausfall 2020 für die zweite Absage. „Wir lange überlegt und lange gewartet, aber es zeichnet sich keine andere Lösung als die Absage ab“, erklärte Präsident Andreas Reckel bei einem Pressetermin. Frank Neuhaus fügt schmunzelnd an: „Dafür brauchen wir keinen Laumann, auf 50 Schützenfeste kommen wir auch.“

Das erste Fragezeichen haben die Bürgerschützen hinter ihre Zeltdisco gesetzt. Dass sie in der bekannten Form nicht stattfinden könnte, war schnell klar geworden. Dann rückte ein Open-Air-Schützenfest ins Blickfeld. „Ohne Zelt und mit Auflagen“, berichtet Frank Neuhaus. Doch die Einschränkungen wurden dann zu einem unüberwindbaren Hindernis. „Entweder alle oder keiner“, gibt Reckel die Devise wieder, die konsequenterweise zur Absage führt. Denn ein Konzept für über 600 Mitglieder ist kaum zu stricken. Schon gar nicht, wenn Partner oder Partnerinnen mit ins Kalkül gezogen werden. Was geblieben ist. „Für die internetaffinen Bürgerschützen werden wir mit dem Aschebergstream eine kleine Alternative anbieten“, kündigt Neuhaus an.

Das Duo hat sich nicht einfach so an der Vogelstange eingefunden. Andreas Reckel ist zwar Präsident der Bürgerschützen, wird das Geschehen als frischgebackener Rentner aber nur noch aus größerer räumlicher Distanz verfolgen. „Frank wird das operative Geschäft übernehmen“, berichtet Reckel, der von seiner Wahlheimat Mallorca künftig nur noch sporadisch nach Ascheberg kommen wird. Das Schützenfest wäre so ein Fall gewesen.

Verzicht auf Beiträge

Wann und ob in diesem Jahr Veranstaltungen stattfinden können, ist offen. Bis zur Generalversammlung, hofft das Duo, wird die Impfquote so hoch sein, dass ein Treffen wieder möglich ist.

Bürgerschützen, die sich zu Beginn des Jahres gewundert haben, dass ihr Verein noch keinen Beitrag abgebucht hat, haben das richtig gesehen. „Wir verzichten in diesem Jahr auf die Beiträge, weil nichts stattfinden kann“, erklärt Neuhaus.

Mit Kaiser Bernhard Wielage gibt es einen Schützen, der zwei Jahre das Regentenzepter geschwungen hat. Norbert Rüschenschmidt wurde 2002 König, 2016 Kaiser und 2019 Imperator. Er wird die Königskette nach der Absage frühestens 2022 weitergeben können. Dann hat er fünf der vergangenen 20 Jahre regiert. Der magischen Anziehungskraft der Vogelstange und der Corona-Pandemie verdankt er dieses Novum.

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