Nachwuchs hat Schützenblut in den Genen

Die Kinder traten nachmittags auf dem Katharinenplatz an. Einige Mitglieder der Blaskapelle Ascheberg marschierten mit ihnen zum Festplatz, wo die Avantgarde Spiele aufgebaut hatte. Doch die blieben zuerst einmal links liegen, denn im Kugelfang war ein zwölfteiliger Vogel aufgehängt. Ihn galt es mit Armbrustpfeilen Stück für Stück nach unten zu befördern.

Und der Nachwuchs wusste durchaus mit Kimme und Korn umzugehen. Am Ende war es noch eine Adlerklaue, die auf den entscheidenden Schuss wartete. Er gelang Tristan Tillkorn um 15.50 Uhr mit dem 92. Schuss. Vater Christian und Opa Hubertus hatten schon den großen Vogel abgeschossen. Zur Königin wählte die neue Kindermajestät Clara Kröger – auch ein Name, der in Schützenkreisen nicht unbekannt ist.

Die Avantgarde schien den Platzhirsch in Rekordzeit aus dem Kugelfang zu fegen. Als dann aber erst einmal Schwanz und Flügel nach unten geflogen waren, entpuppte sich der Rumpf als harte Prüfung für ein Quintett: Christopher Berger, Florian Zahlen, Lukas Trahe, Ferdinand Weber und Philipp Brumann wechselten sich eins ums andere Mal ab, aber nichts passiert. „Noch 20 Schuss“, orakelte Kaiser Norbert Rüschenschmidt, um nach weiteren 100 Schuss ratlos mit den Schultern zu zucken. Selbst der kümmerlichste Rest schien mit Sekundenkleber oben festgemacht zu sein. Schließlich war es um 19.53 Uhr mit dem 393. Schuss Florian Zahlten, der die Jungs in Weiß jubeln ließ. Das wird einen Jubiläumskönig besonders freuen, denn Zahlten ist Enkel von Bürgerschützen-Urgestein Reinhard van Nahmen, der vor 25 Jahren König war. Zahlten, bei den TuS-Fußballern gerade erfolgreich vom Abwehrmann zum Angreifer umgeschult worden, wird mit Lena Heinze regieren.

Vom zweiten Schießen des Tages ging es nahtlos in die große Zeltdisco über. Music Factory sorgte für die passenden Rhythmen