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Statiker regiert die Bürgerschützen

Frank Weber findet die Schwachstelle

Ascheberg

„Ich habe mich mitziehen lassen.“ Frank Weber ist mit Freunden aus der Masse der Schützen nach vorne gegangen. Und hat den finalen Treffer gelandet.

Theo Heitbaum

Frank Weber obenauf: Mit dem 289. Schuss übernahm er am Donnerstag um 19.30 Uhr die Regentschaft bei den Bürgerschützen, die er mit Frau Birgit teilen wird. Patrick Drees und Andreas Reckel verabschiedeten Nysret und Angelika Braimi.
Frank Weber obenauf: Mit dem 289. Schuss übernahm er am Donnerstag um 19.30 Uhr die Regentschaft bei den Bürgerschützen, die er mit Frau Birgit teilen wird. Patrick Drees und Andreas Reckel verabschiedeten Nysret und Angelika Braimi. Foto: Heitbaum

Zuerst prasselte westfälischer Landregen vom Himmel, dann nahmen die Bürgerschützen sich den Schützenvogel tröpfchenweise vor. War das Federkleid von „Prinz zu Eschenburg“ schnell zerstoben, gab es für den kümmerlichen Rest nur wenige Anwärter. Dass er dazu gehören würde, hatte Frank Weber nicht im Sinn, als er zum Schützenplatz ging. „Ich habe mich mitziehen lassen“, erklärte die neue Majestät als frisches Eichenlaub auf seinen Schultern lag. Der 289. Schuss ließ ihn um 19.30 Uhr auf den Schützenthron steigen. Ehefrau Birgit tritt mit ihm die Nachfolge von Nysret und Angelika Braimi an.

In Bergkamen geboren kam Frank Weber 1971 mit zehn Jahren nach Ascheberg. Als Kind schaffte er es schon einmal in die Zeitung. „Ich bin mit meinem Bonanza-Rad nach Bergkamen gefahren, meine Eltern haben mich als vermisst gemeldet“, erzählt der neue König. Der Diplom-Ingenieur, der in Ascheberg ein Statik-Büro betreibt, empfiehlt seine Dienste mit einem fetten Augenzwinkern und einem Satz zum Nachdenken: „Bei uns fällt ihnen nichts mehr ein!“ Dahinter stehen eine Maurerlehre bei Hattrup, Studium, Fortbildung und viel Erfahrung auch bei schwierigen Bauprojekten. Für den frisch proklamierten König legte DJ Kerni zudem keinen Schlager auf, sondern ließ Hard Rock aus den Boxen dröhnen. Schließlich ist Weber gerne in Wacken zu Gast. So wird schnell klar, was die Freunde vom Ascheberger Knobelclub (AKC) meinen, wenn sie sagen „Frank Weber ist Frank Weber!“ Die Knobler, die Keglerinnen des Clubs „Freche Früchtchen“ sowie Markus und Susanne Klaverkamp, Christoph und Susanne Surmann, Hubertus und Jutta Mühlenbeck sowie Wolfgang und Kerstin Entrup werden die Webers als Hofstaat durch das Jahr begleiten. Wachhabender ist Martin Auferkamp.

„Wenn schon, denn schon“, sagte Weber nach dem Vogelschießen zu seinen Dauertreffern. Wenn er mit einer Kleingruppe nach vorne gegangen war, dann traf er auch den Vogel. Das taten auch Ludger Borgmann, Jürgen Hammelmann und Beate Dördelmann, wenn Wolfgang Entrup, Franz-Josef Grobecker oder Matthias Wiebusch für sie das Gewehr geladen hatten. Andere schossen bevorzugt vorbei und nur sporadisch in die Mitte. So dauerte es nach einem vehementen Beginn über drei Stunden bis der von Sarina Kluth gebauten Schützenvogel komplett am Boden lag. Und nach einer freundlichen Regenpause tröpfelte es wieder leicht vom Himmel.